Lautsprecher Selbstbau Projekte

Kategorie: Artikel Zuletzt aktualisiert: Samstag, 23. Januar 2021 Geschrieben von Jürgen
 

Da ich in meinem Job wenig mit Technik zu tun hatte, habe ich mir die Lautsprecher-Entwicklung als Hobby ausgesucht. Seit vielen Jahren entwickel ich als Ingenieur professionell Lautsprecher nach dem Motto “gut und günstig”. Ergebnis sind meine Lautsprecher Selbstbau Projekte! Die Chassis-Auswahl erfolgt immer nach dem Prinzip, welches Chassis eignet sich am besten für die Aufgabe, deswegen verwende ich oft Chassis unterschiedlicher Hersteller. Bei dem Einsatz von Bauteilen versuche ich möglichst viel mit möglichst wenig zu erreichen, damit die Frequenzweiche preisgünstig wird und keine Bauteile-Friedhöfe entstehen! Jede Frequenzweiche wird mit WinBoxSimu berechnet und für jedes Gehäuse nach der Messung und Hörprobe optimiert! “


Lautsprecher-Boxen-Selbstbau

 

Eine Lautsprecherbox besteht aus:

  • -> dem Gehäuse (in der Regel aus Holz),
  • -> den eigentlichen Lautsprechern, Lautsprecherchassis genannt
  • -> Anschlussklemmen für die Leitung zum Verstärker
  • -> einer Frequenzweiche, die die Verstärkersignale auf  die Lautsprecherchassis aufteilt.
  • -> eventuell einer Öffnung in der Box zur Verbesserung der Tieftonwiedergabe
     (Bassreflex- oder Transmissionline-Öffnung)

     

Das Gehäuse

Es muss sehr stabil sein und darf nicht schwingen. Bewährt haben sich 19 oder 21 mm dicke Pressspan- oder MDF-Platten, die man in jedem besseren Baumarkt genau auf das gewünschte Maß (in Millimeter!!!) zuschneiden lassen kann. Für die erste Box verwenden Sie am besten einen meiner Baupläne. Die Pressspanplatten werden zusammen geleimt oder geschraubt. Die Box muss hinterher absolut dicht sein.
Im Gehäuse müssen dann die Öffnungen für die Lautsprecher, das Anschlussterminal und eventuell ein Bassreflexrohr  eingebracht werden (mit Zirkel anzeichnen und dann mit einer Stichsäge aussägen) .

 

Die Lautsprecher - auch Chassis genannt

Die Lautsprecher wandeln die elektrischen Signale vom Verstärker in hörbare Töne. Leider genügt dazu in der Regel nicht ein Lautsprecher pro Box. Tiefe Töne werden gut von  Membranen mit großem Durchmesser und hohe Töne von Membranen mit sehr kleinen  Durchmesser abgestrahlt. Deshalb enthalten die meisten Lautsprecherboxen mehrere Chassis: Für hohe, manchmal für mittlere und für tiefe Töne.

 

Die Frequenzweiche

Die Frequenzweiche teilt die Töne auf die Lautsprecherchassis auf. Der kleine Hochtöner verträgt nicht die großen Leistungen, mit denen tiefe Töne im großen Tieftonlautsprecher abgestrahlt werden. Umgekehrt verunstaltet der Tieftöner hohe Töne, falls er diese abstrahlen soll.

 

Gehäusebau

Ich bevorzuge die Kombination von Leimen und Schrauben, da dann die Bearbeitung zügig bis zur Fertigstellung voranschreitet. Dies Verfahren eignet sich besonders für die Verarbeitung von Pressspanplatten, da hier die Schrauben und Schnittflächen der Pressspanplatte hinterher verspachtelt werden. Mit MDF-Platten ist Vorsicht geboten, da die Schrauben (z.B.: Spax 40 x 3,5 mm) die Platten spalten - also vorbohren.

Bei kleinen Gehäusen und Verwendung von MDF-Platten reicht das Verleimen der Bretter aus. Hierbei nach dem der Leim aufgetragen wurde das nächste Brett ansetzen und mit der Schraubzwinge kurz andrücken, damit der überschüssige Leim heraus quillt. Danach das Brett neu ausrichten und erneut andrücken und nicht lange warten “frisch in frisch”  vorsichtig weiter arbeiten, damit die Bretter nicht wieder verrutschen!

1. Arbeitsgang: ca. 1 cm (genauer halbe Plattenstärke) vom Rand entfernt Löcher mit Schraubendurchmesser bohren, und mit dickerem Bohrer anfasen, damit der Kopf der Schraube im Holz versenkt werden kann.

2. Arbeitsgang: Der Aufbau beginnt immer mit einer Seitenwand und der Kopf- oder Bodenplatte, diese einleimen und verschrauben. Mit 2 Brettern anfangen, dann das 3. festschrauben, das 4. , ...
zu beachten ist: Falls einer der Lautsprecher innen sitzen soll, so muss die Front- oder die Rückseite abnehmbar sein. In diesem Fall wird mit Kanthölzern 12x12 oder 15x15 mm ein Rahmen so eingeleimt, dass zur Boxoberfläche genau 19 oder 22 mm Platz für die Front- bzw. Rückplatte ist.

3. Arbeitsgang: Die Ausschnitte für die Chassis, das Anschlussterminal und das BR-Rohr mit einer Stichsäge herstellen. Die Kanten rechts und links sollten, z.B. mit einer Oberfräse (r>= 1cm) abgerundet werden. Alternativ kann man auch die Kanten im Winkel von 45° abschneiden, dabei auf die Schrauben achten! Die restlichen Kanten kann man je nach Wunsch auch abrunden. Wenn man will und kann, jetzt die Versenkung für die Chassis herstellen aber lieber keine als eine schlechte Versenkung.

4. Arbeitsgang: Verspachteln der Kanten und der Schrauben mit Holzspachtelmasse.

5. Arbeitsgang: Schleifen und Spachteln mit Feinspachtel, je nach gewünschter Oberfläche wiederholen.

6. Arbeitsgang: Grundieren der Box mit Grundierfarbe, evtl. vorher noch einen Tiefengrund streichen.

7. Arbeitsgang: Abschleifen und vor dem Endlackieren  darauf achten, dass der Untergrund nicht mehr saugt. Die Lackierung je nach Wunsch und Empfehlung des Farben-Herstellers wiederholen.

Sehr gute Ergebnisse liefert auch eine Lackierung mit Hammerschlaglack ! Sieht gut aus und bietet eine widerstandsfähige Oberfläche. Wenn jemand das Gehäuse furnieren möchte, sollte auf die Front eine massive Holzplatte aus dem Furnier, geklebt werden. Die restlichen Flächen dann mit dem Furnier beschichten!

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